Die Isle of Islay, liebevoll als „Königin der Hebriden“ bezeichnet, ist eine Insel voller rauer Schönheit und einzigartigem Charakter. Ihre wilden Küsten, die sanften Torffelder und die herzlichen Menschen verleihen ihr eine besondere Atmosphäre. Mein Besuch auf Islay war jedoch alles andere als gewöhnlich: Die Bruichladdich Distillery hatte mich eingeladen, einige der exklusivsten Einblicke in ihre Arbeit zu erhalten.
1. Ankommen auf Islay: Ein herzliches Willkommen und ein besonderes Privileg
Untergebracht im Gästehaus von Bruichladdich fühlte ich mich vom ersten Moment an willkommen. Die herzliche Gastfreundschaft und die Leidenschaft für Whisky waren überall spürbar. Ein wahres Privileg für einen Whisky-Liebhaber war es für mich die neuen Octomore-Abfüllungen noch vor ihrer Veröffentlichung verkosten zu dürfen.
2. Tasting im Warehouse: Magie im Glas mit Adam Hannett
Im alten Warehouse der Destillerie erwartete mich ein ganz besonderes Tasting mit Master Distiller Adam Hannett. Direkt aus den Fässern durfte ich eine beeindruckende Auswahl an Proben verkosten. Jede einzelne war einzigartig, von den intensiven Torfnoten bis hin zu subtileren, eleganten Nuancen.
Das absolute Highlight war ein 32 Jahre alter Bruichladdich, der mit seiner Tiefe und Komplexität beeindruckte. Aromen von reifer Frucht, zarter Würze und eine perfekt eingebundene Eichennote machten diesen Whisky zu einem Erlebnis.
3. Die Quelle von Octomore: Wasser als Lebenselixier
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Octomore-Quelle. Hier entspringt das Wasser, das als Abfüllwasser für die Herstellung der legendären Whiskys verwendet wird. Der lokale Name der Quelle lautet „Tobar an Uisge Fhìor“, was so viel wie „die Quelle des wahren Wassers“ bedeutet. Sie liegt auf dem Gelände der Octomore Farm. Das Quellwasser von Octomore wurde bereits von der Universität Stockholm untersucht.
Es unterscheidet sich deutlich von Oberflächenwasser, die Analyse ergab, dass das Wasser eine Kieselsäurekonzentration von 17 Parts per Million aufweist, was außergewöhnlich hoch ist und bei keinem anderen Wasser auf der Insel zu finden ist. Direkt aus der Quelle zu trinken, war nicht nur erfrischend, sondern auch ein Moment, der die Verbindung zwischen Natur und Handwerkskunst spürbar machte.
4. Kulinarischer Genuss: Frische Austern und Port Charlotte Whisky
Neben den Whiskyerlebnissen hatte ich die Gelegenheit, frische Austern in einem Restaurant mit eigener Austernbank zu genießen. Begleitet von einem Glas Port Charlotte Whisky entfaltete sich eine perfekte Harmonie zwischen den salzigen Meeresaromen und den rauchigen, maritimen Noten des Whiskys.
Es war eine Genusskombination, die die Verbundenheit der Insel mit ihrem natürlichen Umfeld unterstrich.
5. Die Wurzeln von The Botanist: Wildkräuter sammeln
Eine weitere Besonderheit meines Besuchs war die Teilnahme an einer Wildkräuter-Tour. Gemeinsam mit dem Team sammelte ich Kräuter, die für die Herstellung von The Botanist Gin verwendet werden. 22 handgepflückte lokale Kräuter „Botanicals“ ergänzen neun Beeren, Rinden, Samen und Schalen für diesen Gin.
Die Vielfalt und die Sorgfalt, mit der diese Zutaten ausgewählt werden, zeigten einmal mehr, wie stark Bruichladdich mit der Natur Islays verwurzelt ist.
6. Hinter den Kulissen: Eine Destillerie mit Vision
Seit der Wiedereröffnung von Bruichladdich im Jahr 2001 verfolgt die Destillerie ein ambitioniertes Ziel, das weit über die Herstellung von Single Malt Scotch Whisky hinausgeht. Ihr Anspruch war es von Anfang an, nicht nur ein weiteres Unternehmen in der Whiskybranche zu sein, sondern ein kreativer Gegenentwurf zur Industrie-Norm.
Ihr Anliegen war es, die uralte Verbindung zwischen der schottischen Landschaft und dem Whisky neu zu beleuchten, die Herkunft der Aromen zu entschlüsseln und die Bedeutung landwirtschaftlicher Ökosysteme zu verstehen. Fast zwei Jahrzehnte später ist Bruichladdich auf diesem Weg weiter vorangeschritten.
Heute sieht sich die Destillerie nicht nur als Hersteller von hochwertigen Spirituosen, sondern als Unternehmen mit einer klaren ethischen Haltung: der Verpflichtung, sowohl der Natur als auch der Gesellschaft gegenüber Verantwortung zu übernehmen und die eigene Geschäftspraxis im Sinne des Gemeinwohls auszurichten.
Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis
Mein Besuch bei Bruichladdich war eine einmalige Gelegenheit, diese Leidenschaft und das Handwerk hinter einigen der faszinierendsten Whiskys der Welt aus nächster Nähe zu erleben. Vom exklusiven Tasting mit Adam Hannett über die neuen Octomore-Abfüllungen bis hin zu den kleinen, besonderen Momenten – wie dem Trinken aus der Octomore-Quelle oder dem Sammeln von Wildkräutern – wurde mir die Philosophie und der Spirit dieser Destillerie auf eindrucksvolle Weise nähergebracht.
Vielen Dank an das Team von Bruichladdich, Remy Martin, Reidemeister & Ulrichs und besonders an Ewald Stromer für die perfekte Organisation dieser Reise. Es war ein Erlebnis, das ich immer in Erinnerung behalten werde, Slàinte Mhath
Slàinte Mhath!
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